Kirchen in Nürnberg

St. Sebald Kirche in Nürnberg

Paul Giessner - Autor Nuernberg
Paul Giessner

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Die Kirche St. Sebald in Nürnberg

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Unterhalb der Nürnberger Kaiserburg liegt die älteste Pfarrkirche Nürnbergs. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Weihe eines Stephanusaltars in der „parrochia s. Sebaldi in Nurenberc“ – in der Kirche des heiligen Sebaldus – am 20. Juli 1255.

Weder der Baubeginn in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, noch die Fertigstellung der spätromanischen Sebalduskirche lassen sich genau datieren. Einige Tatsachen lassen aber darauf hindeuten, dass sie auch in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts fertig gestellt wurde.

Der Bau und die Weiterentwicklung der Sebalduskirche hingen eng mit der Stadtentwicklung der Reichsstadt, der Sebaldusverehrung und dem Engagement ihrer führenden Kreise zusammen. Parallel zum Aufstieg der freien Reichsstadt,entwickelten sich der spätromanische Bau und seine Erweiterungen, die in dem mit zahlreichen Kunstwerken ausgestatteten gotischen Hallenchor ihren Höhepunkt fanden.
Als Nürnberg im Jahr 1525 endgültig lutherisch wurde, wurde auch die Sebalduskirche evangelisch. Während sich das Prozessions- und Ablasswesen stark veränderte, blieben die Kunstwerke, aber auch einige liturgische Bräuche unangetastet. Auch weiterhin stifteten Patrizierfamilien Kunstwerke für die Kirche, nun allerdings entsprechend der lutherischen Lehre.

Immer wieder wurde die Sebalduskirche dem Zeitgeschmack angepasst. Im 16. und 17. Jahrhundert erhielt sie eine barocke Ausstattung. Im 19. Jahrhundert wurde diese bei Restaurierungsarbeiten dem Zeitgeschmack entsprechend wieder entfernt.

Auch nach der Reformation trugen die Geistlichen die traditionell prunkvollen Messgewänder während der Messfeiern an den Sonn- und Feiertagen. Die Verschuldung der Reichsstadt und der Geist des Rationalismus führten dazu, dass die Nürnberger Stadtkasse in den Jahren 1797/98 die wertvollsten Gewänder und andere Ausstattungsgegenstände aus dem Sebalder Kirchenschatz einzog. Nachdem Nürnberg 1806 an das Königreich Bayern übergeben wurde, trat 1810 ein kirchliche Neuordnung in Kraft. Einerseits erhielt die Gemeinde einen neuen organisatorischen Zuschnitt. Andererseits wurde entsprechend einer preußischen Verordnung von 1797 das traditionsreiche Messgewand durch den schwarzen Talar ersetzt.

Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts fand eine grundlegende Restaurierung der Kirche nach modernen Grundsätzen statt. Durch die Entfernung jüngerer Farbschichten wurden auch einige Fresken wieder freigelegt. Grabungen im Ostchor brachten neue Erkenntnisse über die Baugeschichte des romanischen Baus hervor.

Auch im Zweiten Weltkrieg waren das Ergehen von Stadt und Sebalduskirche eng miteinander verbunden. Beide wurden stark beschädigt. Nur wenige Kunstwerke wie der Verkündigungsengel im südlichen Ostchorumgang blieben in der Kirche. Ein Großteil der Kunstwerke wurde allerdings in Bunkern und Betonummantelungen vor den Bomben geschützt und war in die von 1945 bis 1978 Schritt für Schritt wieder aufgebauten Kirche zurückgekehrt.

Für die Gottesdienste wurde das Sebaldusgrab nach dem Krieg nach Osten verschoben und erstmals ein moderner Volksaltar vor dem Kirchenschiff errichtet. Zwischen 1988 und 1991 wurde das bis dahin leer gebliebene romanische Bogenfeld unter dem Nordturm und das dazu gehörige Portal von Heinz Heiber neu gestaltet.

Öffnungszeiten:
Die Sebalduskirche ist täglich geöffnet.

Januar - März 9.30-16.00 Uhr
April - Dezember 9.30-18.00 Uhr

Kontakt:
Evang.-Luth. Pfarramt Nürnberger Innenstadtgemeinden
Burgstr. 1-3
90403 Nürnberg
Telefon: 0911 / 214 25 -00
innenstadtpfarramt@nuernberg-evangelisch.de
Bürozeiten: Montag bis Freitag 9 bis 17 Uhr

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Paul Giessner - Autor Nuernberg
Paul Giessner

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Paul Giessner glänzt mit seinem fundiertem Wissen über die Geschichte und Kultur seiner Heimatstadt Nürnberg. Er hat eine Vorliebe für historische Recherchen, fotografiert gerne und ist somit ein geschätztes Teammitglied von Bayern-online.