Einkaufen in Nürnberg

Zentrum Nürnberg

Paul Giessner - Autor Nuernberg
Paul Giessner

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Einkaufen im Zentrum

Nürnbergs Zentrum besitzt eine der ältesten (seit 1966) und auch eine der am weitläufigsten angelegten Fußgängerzonen Deutschlands. Hier gibt es nicht eine große Einkaufsstraße sondern das gesamte Areal der Fußgängerzone ist in Nürnberg über einige Hauptstraßen und viele Nebenstraßen, so wie Gassen verteilt.

Die vier großen Haupt-Einkaufsstraßen im Zentrum sind die Königsstraße, die gegenüber vom Hauptbahnhof in nordwestlicher Richtung zum Hauptmarkt verläuft, die Breite Gasse, die von der parallel zur Königsstraße liegenden Pfannenschmiedsgasse bis zum Weissen Turm reicht, die Karolinenstraße die weiter nördlich parallel zur Breiten Gasse verläuft und die Kaiserstraße, die oberhalb der Karolinenstraße vom Josephsplatz bis zur Königsstraße reicht.

Diese Straßen haben wiederum eine Unmenge an Querstraßen, Gassen und Gässchen, die ebenfalls zum Fußgängerzonen-Bereich gehören und oftmals viele versteckte Überraschungen an Lokalitäten oder Ladengeschäften bieten.

Man kann die großen Einkaufsstraßen des Nürnberger Zentrums, ihr Angebot betreffend, in grober Weise etwas einteilen, wobei es bei einer solchen Kategorisierung natürlich viele Überlappungen gibt.

Beginnen wir zuerst mit der Breiten Gasse, die wir von der Pfannenschmiedsgasse aus betreten. Hier ist zuerst an der Einmündung der beiden Strassen das große, mehrstöckige Warenhaus der "Galeria Kaufhof-Gruppe" und gleich gegenüber zu Beginn der Breiten Gasse das Shopping-Mall "City Point" mit einer Unzahl an Fachgeschäften bekannter Ladenketten jeglicher Art und einem überwältigenden Angebot an Imbissstationen für den kleinen Hunger zwischendurch.
Das Angebot der Breiten Gasse ist zum großen Teil auf die Jugend zugeschnitten. Hier reiht sich eine Boutique an die andere, nur unterbrochen von kleinen Restaurants bzw. Schnellimbissen. Von A wie "Apart-In" bis Z wie "Zero" findet man hier nahezu alle namhaften Fillialen großer Ladenketten. Ab und an unterbrochen durch wenige noch vorhandene Einzelhandelsfachgeschäfte, wie z.B. das Schuhgeschäft "Mandolesi", welches sich durch sein Angebot individueller italienischer Schuhmode, unter anderem auch High-Heels oder Lacklederstiefel zu behaupten weiß und über einen treuen und langjährigen Kundenstamm verfügt. Die Breite Gasse endet am Ludwigsplatz mit einer großen Filliale von "C&A".

Am nordöstlichen Ende des Platzes beginnt dann auch schon die Karolinenstraße, die im Gegensatz zur Breiten Gasse und ihren kleinen Boutiquen, eher mit einem breiten Angebot an großen Bekleidungshäusern aufwarten kann. Vom "K&L Ruppert", "Breuninger", "Ansons", "H&M" bis hin zum großen "Karstadt-Kaufhaus" reihen sich hier die Läden aneinander. Auch Buchliebhaber werden in der Karolinenstraße fündig; denn hier betreiben die Verlagshäuser "Hugendubel" und "Campe" jeweils große Fillialen. Die Karolinenstraße endet am Lorenzer Platz.

Von hier aus ein Stück bergab des Weges in Richtung Hauptmarkt, zweigt linker Hand die Kaiserstraße ab. Die Kaiserstraße, die bis 1810 "Unter den Hutern" hieß, benannt nach den Hutmachern, die hier ihre Arbeitsstätten hatten, hat ihren Namen nicht zu unrecht; denn hier befinden sich eher die noblen Geschäfte Nürnbergs, die Waren für die etwas besser gefüllte Geldtasche anbieten. Läden von "Aust", "Della Cesa", "Glenfield", "Hermes", "Louis Vitton", "SQR", "Schönherr", "Steiff", "Gordon", "Bally", "Renate Schuller" uvm. säumen links und rechts die Kaiserstraße und stehen für den gehobenen Geschmack. Wer hier eine Pause einlegen will, kann dies im "Lucas" tun, welches Restaurantbetrieb, Bar und Cafe in einem Haus vereint. Von der Terrasse des "Lucas" sieht man gegenüber ein Kriegerdenkmal, dass als Mahnmal für die Grausamkeiten und Unsinnigkeiten vieler Kriege steht.
Die Kaiserstraße mündet schließlich am westlichen Ende auf dem Josephsplatz.

Die Königsstraße, als längste Straße und zugleich Hauptachse durch das Nürnberger Zentrum bietet natürlich ebenfalls diverseste Einkaufsmöglichkeiten. Zu Beginn der Königsstraße, gegenüber vom Nürnberger Hauptbahnhof ist linker Hand der Eingang zum "Handwerkerhof", einer Ansammlung kleiner Häuschen, in denen es traditionelle Nürnberger Handwerkskunst zu sehen und zu kaufen gibt.

An dier Einmündung zum Hallplatz steht an der Ecke die "Mauthalle". Die "Mauthalle" war mit gut 80 Metern Länge und 20 Metern Breite der größte der reichsstädtischen Kornspeicher. Der gut erhaltene Original-Säulenkeller der Halle, beherbergt heute das Restaurant "Barfüßer", ein Restaurant bei dem sich der Besuch schon allein wegen des selbstgebrauten Biers lohnt. Weiter in Richtung Lorenzer Platz kommt linker Hand die "Mohren-Apotheke", 1442 das erste mal urkundlich erwähnt, ist es die traditionelle Apotheke Nürnbergs. Hier werden Medikamente und Heilwasser noch selbst vom Apotheker hergestellt.

Über den Lorenzer Platz hinaus, verläuft die Königsstraße bergab in Richtung Hauptmarkt.
Auf der rechten Seite, kurz nach dem "Tugendbrunnen", befindet sich der Kinokomplex des "Admirals" mit 5 Kinosälen, Restaurant, Cafe und Skybar. Letztere bietet außer vielen Cocktailkreationen auch einen wunderbaren Blick über Nürnberg. Die Königsstraße endet schließlich an der "Museumsbrücke", auf der sich zahlreiche Stände, die Schmuck, Kleidung, Tücher und Lederwaren in unterschiedlichen Sortimenten anbieten, befinden und die zum Stöbern geradezu einladen.

Paul Giessner - Autor Nuernberg
Paul Giessner

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Paul Giessner glänzt mit seinem fundiertem Wissen über die Geschichte und Kultur seiner Heimatstadt Nürnberg. Er hat eine Vorliebe für historische Recherchen, fotografiert gerne und ist somit ein geschätztes Teammitglied von Bayern-online.