Kirchen in Nürnberg

Die Katharinenkirche in Nürnberg

Paul Giessner - Autor Nuernberg
Paul Giessner

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Die Katharinenkirche - Katharinenruine in Nürnberg

Die Katharinenkirche in der Lorenzer Altstadt ist heute keine Kirche mehr, sondern dient seit der Sicherung der Ruine in den Jahren 1970/71, nach der völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, heute als Veranstaltungsort für Freilichtaufführungen (St. Katharina open air, Bardentreffen, etc.).
Sie wurde als flachgedeckte, gotische Pfeilerbasilika mit eingezogenem Chor mit 5/8 Schluss im Jahre 1297 geweiht. Im Jahre 1359 wurde eine Sakristei angebaut. Im Jahre 1614 wurde sie renoviert um sie für Predigtgottesdienste nutzen zu können. Bis zum Ende des 18. Jh. war sie Versammlungs- und Singraum der Nürnberger Meistersinger. Von 1897 bis 1902 wurde der Gipsabguss des Neptunbrunnens in der Kirche gelagert, sie wurde also nicht mehr kirchlich genutzt. Durch eine umfassende Erneuerung in den Jahren 1921/23 wurde sie zu einem Konzertsaal ausgebaut.

Im Dritten Reich diente sie als Aufbewahrungsort der Reichskleinodien, die 1938 - auf Betreiben des Oberbürgermeisters Liebel -  aus Wien zurück nach Nürnberg gebracht worden waren (s. a. Kartäuserkirche).

Der ehemaligen reiche Freskenschmuck der Kirche aus dem 14. und 15. Jh. wurde während des Kriegs komplett zerstört.

Die frühere Innenausstattung ist verstreut erhalten:
Teils in der Lorenzkirche, teils im Germanischen Nationalmuseum befinden sich Teile des Katharinenaltars mit Tafelgemälden aus dem Umkreis des Künstlers des Augustineraltars und Schnitzfiguren der Heiligen Katharina von Veit Stoß (Bildhauer, Kupferstecher, Maler ca. 1450 bis 1533), so wie fünf Altarflügel eines Altars aus den Jahren 1490/95. Der Paumgartneraltar von Albrecht Dürer (1498, signiert), der ebenfalls zur Innenausstattung des Katharinenkirche gehörte, steht heute in der Alten Pinakothek in München. Er hat die Form eines spätgotischen Triptichons, wobei auf der Mitteltalfel die Geburt Christi zu sehen ist, auf den beiden Seitentafeln ist die Stifterfamilie mit ihren Wappenschildern dargestellt. Der Heilige Georg auf dem linken Innenflügel soll den Stephan Paumgartner darstellen, der Heilige Eustachius auf dem rechten Innenflügel den Lukas Paumgartner. Der rechte Außenflügel ist heute ohne Bemahlung, der linke Außenflügel zeigt die Verkündigung Mariens. In der Lorenzkirche hängt eine Kopie der Mitteltafel. Der Katharinenaltar war von Georg Fütterer gestiftet worden. Der Altar von 1490 war eine Stiftung des Andreas Harsdörffer und seiner Frau Ursula Behaim und wurde gefertigt von Hans Traut.

Mehr Infos unter:
st. katharina open air im KunstKulturQuartier
Königstraße 93
90402 Nürnberg
Tel.: +49 911 231 5297
Fax.: +49 911 231 2310

Tickets:
+49 911 231 4000

Spielort:
Katharinenruine
Am Katharinenkloster 6
90403 Nürnberg

Quellen:
Stadtlexikon Nürnberg, herausgegeben von Michael Diefenbacher und Rudolf Endres, W. Tümmels Verlag, Nürnberg, 2000.
dtv Brockhaus Lexikon in 20 Bänden, Verlag F. A. Brockhaus, Mannheim, 1989.

Paul Giessner - Autor Nuernberg
Paul Giessner

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Paul Giessner glänzt mit seinem fundiertem Wissen über die Geschichte und Kultur seiner Heimatstadt Nürnberg. Er hat eine Vorliebe für historische Recherchen, fotografiert gerne und ist somit ein geschätztes Teammitglied von Bayern-online.