Kultur

thevo Theater in Nürnberg

Paul Giessner - Autor Nuernberg
Paul Giessner

Erstellt | Geändert

thevo – Theater von Menschen für Menschen

Das Theater thevo in Nürnberg

Das Theater von Menschen für Menschen besteht seit 1982 und wird rechtlich getragen von dem gemeinnützigen Verein zur Förderung des Theaters von Menschen für Menschen e.V.
Im letzten Jahrtausend hieß es ThevoMefüMe - THEater VOn MEnschen FÜr MEnschen - im Zuge der Zeit wurde der Name kürzer und der Spaß länger. ThevoMefüMe ist tot, es lebe thevo.
thevo ist Mitglied des Bayerischen Verbandes Freier Theater BaFT, des Bundesverbandes Freier Theater BUFT www.freie-theater.de , des Internationalen Theatrinstitutes Sektion BRD www.iti-germany.de, sowie der internationalen Kinder- und Jugendtheatervereinigung ASSITEJ.

Theater für alle Fälle:
Aktionstheater, Auftakt, Abtakt, Improshow, Kulinartheater, Performance, Stegreiftheater, Theateraktion, theatraler Einstieg, theatraler Ausstieg, Theater in der bildenden Kunst, Unsichtbares Theater, Unternehmenstheater, Walc Act, ...
Seit 1982 spielt thevo massgeschneidertes Theater ausserhalb üblicher Theaterräume: Zur Eröffnung von Kongressen, im Rahmen von interkulturellen Trainings, Human Resource Development, Ausstellungseröffnungen, Picknicks, ...
Unsere Stärke liegt darin sensibel und fein abgestimmt mit dem Medium Theater und Musik kleine Gesamtkunstwerke zu schaffen -, die die Türen zu neuen Welten öffnen können.
Über die Rolle des Theaters angesichts dieser technischen Entwicklung sagte Professor Andreas Kotte, Direktor des Instituts für Theaterwissenschaft der Universität Bern, im Jahr 1994:
“Die Spezifik des Theaters besteht in der Umkehrung der Titelzeile eines Songs von “Dozo”, der ersten nicht lebenden, voll digitalisierten Sängerin der Welt. Sie sang 1989 “Don’t Touch Me”. [Das Theater wird ausgemacht durch] die ambivalente und fragile Situation zwischen allen Beteiligten, also die Interaktionen, aber auch die Einmaligkeit und Unwiederholbarkeit des Vorgangs, auch die Un-Logik, die besonders gute oder schlechte Disposition von Spielern oder Zuschauern, das Ge- und das Mißlingen und die latente Möglichkeit, etwas dazu beitragen zu können. [...] ‘Touch Me’ ist die - zu selten ergriffene - reale Möglichkeit, die aber den Gedanken-Spielraum wie den Effekt-Spielraum im Theater öffnet.”
Wir ergreifen diese Möglichkeit. Theater von Menschen für Menschen ist für uns keine leere Worthülse, sondern Programm - hier wird nicht auf das menschliche Element verzichtet, hier steht der Mensch im Mittelpunkt. Daher suchen wir in unserer Arbeit in erster Linie Lebendigkeit, Unmittelbarkeit, eine Verbindung zum Publikum und echte Interaktion, Einmaligkeit und Unwiederholbarkeit. Unsere Stücke sollen die Zuschauerinnen und Zuschauer berühren, nicht über ihre Köpfe hinweg gehen.
Dieses Credo führt automatisch zu den künstlerischen Ausdrucksformen unserer Theaterarbeit.

Improvisationstheater
Laut Theater-Lexikon (hrsg. v. Henning Rischbieter, 1983) ist die Improvisation historisch betrachtet “im Grunde das ursprüngliche Spiel des Mimen, der im Spiel Handlung und Text selbst erfindet”. Modernes Improvisationstheater, das inzwischen auch in unserem Land als Darstellungsform bekannt und fest etabliert ist, schafft eine echte Interaktion zwischen Bühne und Publikum. Jede Vorstellung wird so zum unverwechselbaren Unikat, das Spiel wird spontan und lebendig. Improvisation ist ein hervorragendes Sensibilitätstraining für unsere Schauspieler/innen - genau aufeinander hören und auf das Publikum achten sind Grundvoraussetzungen für das Gelingen. Ebenso Bedingung für eine gute Improvisation sind 100%-iges Teamwork auf der Bühne und das sichere Beherrschen einer Figur, denn nur wenn diese wirklich “sitzt”, ist das spontane Spiel auch stimmig.

Forumtheater
Entwickelt wurde diese Form der Darstellung von dem Brasilianer Augusto Boal, der in seiner Arbeit zuallererst die Aufhebung der Trennung zwischen Publikum und Schauspieler anstrebt. Das Forumtheater ermöglicht das direkte Eingreifen der Zuschauer/innen, die eigene Lösungsmöglichkeiten einbringen und gleich im Spiel erproben können. Auf diese Weise wird eine Unmittelbarkeit sowie beim Publikum eine tiefe und nachwirkende Berührung durch das Stück erreicht, die mit traditionellem Theater so nicht zu leisten ist. Forumtheater ist eine zentrale Säule der Arbeit von thevo, bestärkt durch die überwältigende Resonanz bei unseren Zuschauer/innen. Auch wenn Inhalte für Theater immer unverzichtbar und uns wichtig sind begreifen wir unsere künstlerische Arbeit primär als innovatives Theater, nicht als Sozialarbeit oder Theaterpädagogik.

Gesamtkunstwerk
Durch die seine einmalige Qualität in Raum und Zeit präsent zu sein, liegt im Theater die Möglichkeit alle Künste zu vereinen: Bildende Kunst, Musik, Bewegung, Wort. Theater kann über Grenzen gehen und vereinen was getrennt scheint. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt darin Gesamtkunstwerke zu schaffen und mit Künstlern aller Sparten zu kooperieren. Diese Kooperationen sind nicht nur kunstübergreifend, sondern auch kulturübergreifend. Wir freuen uns über Impulse und Beiträge von Künstlern verschiedener Kulturen (z.B. bei XIRXALTA: Neu Seeland, Chile, Polen, Japan, Deutschland), die uns erlauben Formen zu entwickeln die auch über die Grenzen von Kulturen hinweg genießbar und unterhaltend sind.

Kontakt:
thevo e.V.
Siegfriedstr. 20
90461 Nürnberg
Tel.: 0911-26 53 24
Fax: 0911-28 60 92
e-mail: info(at)thevo.de

Paul Giessner - Autor Nuernberg
Paul Giessner

Erstellt | Geändert

Paul Giessner glänzt mit seinem fundiertem Wissen über die Geschichte und Kultur seiner Heimatstadt Nürnberg. Er hat eine Vorliebe für historische Recherchen, fotografiert gerne und ist somit ein geschätztes Teammitglied von Bayern-online.