Wissenswertes

Nürnberg in Zahlen

Paul Giessner - Autor Nuernberg
Paul Giessner

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Die Geschichte der Stadt Nürnberg in Zahlen

Die Stadt Nürnberg

1050
Erste urkundliche Erwähnung Nürnbergs (Sigena-Urkunde im Stadtarchiv)
1062
Heinrich III verlieh Nürnberg das Markt-, Münz- und Zollrecht.
1139
Baubeginn der Kaiserpfalz durch Konrad III. und Friedrich I. Bis ins 16. Jahrhundert fanden zahlreiche Fürstenversammlungen bzw. Reichstage in Nürnberg statt, auf welchen bedeutende Entscheidungen der Reichspolitik getroffen wurden (letzter Reichstag 1543).
1219
Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit, der steuerlichen Selbsverwaltung und Festlegung von Handelsprivilegien durch den großen Freiheitsbrief von Friedrich II.
1230
Die Sebalduskirche wurde im romanischen, hochgotischen und spätgotischen Stil erbaut.
1256
Anschluss an den Rheinischen Städtebund an. Erstmalige Erwähnung des Rates der Reichsstadt.
1278
Die Stellung als Reichsstadt wurde gefestigt.
1320
Die patrizische Ratsverfassung wurde verformt. Die vorletzte Stadtmauer wurde fertiggestellt.
1332
Erweiterung der Handelsprivilegien: Nürnberger Zollfreiheit mit 72 Städten
1339
Das Heilig-Geist-Spitals wurde eingeweiht. (gestiftet von Konrad Groß, dem reichsten Bürger Nürnbergs)
1348 bis 1349
Handwerkeraufstand - Verteibung des patrizischen Rats durch Handwerker und die wittelsbachische Partei. Wiedereinsetzung des Rates durch Karl IV. Ausschluss der Handwerker. Verbot der Zünfte. Judenpogrom - auf dem ehemaligen Judenviertel wurde der Hauptmarkt und die Frauenkirche errichtet.
1356
Karl IV. erlies das erste "Grundgesetz" des Reiches, die Goldene Bulle. Nürnberg wurde auf "ewige Zeiten" zum Ort der Abhaltung des ersten Reichstages eines jeden neu gewählten Königs bestimmt.
1424
Kaiser Sigismund bestimmte Nürnberg zum Aufbewahrungsort der Reichskleinodien.
1427
Kauf der Burggrafenburg und der Reichswälder
1449
Markgrafenkrieg, das Landgebiet wurde verwüstet.
1452
Schliessung des letzten Mauerrings.
1470 bis 1530
Albrecht Dürer, Veit Stoß, Adam Kraft und andere berühmte Künstler wirkten in Nürnberg. Es entstanden Großbauten wie beispielsweise die Mauthalle, das Unschlitthaus, die Kaiserstellung und die Pegnitzüberbauung des Heilig-Geist-Spitals.
1493
Schedels Weltchronik wurde gedruckt (Anton Koberger). Blütezeit des Meistergesangs (Hans Rosenplüt, Hans Folz, Sixt Beckmesser, Hans Sachs).
1479 bis 1484
"Nürnberger Reformation": die erste Kodifikation eines deutschen Stadtrechts. (Grundlage war das römische Recht)
1489
Erbauung des Pilatushauses
1500 bis 1502
Die erste Reichsregierung (Reichsregiment) hatte seinen Sitz in Nürnberg.
1504 bis 1506
Durch die Eroberung eines großen Landgebietes im Landshuter Erbfolgekrieg wurde die Stadt zu einer bedeutenden Territorialmacht (größtes reichsstädtisches Territorium).
1521
Abschluss des Patriziats als Korporation durch das Tanzstatut.
1522 bis 1524
Nürnberg wurde zum Sitz des zweiten Reichsregiments.
1524 bis 1533
Einführung der Reformation. Nürnberger Religionsfrieden. Gemeinsame Brandenburg-Nürnbergische Kirchenordnung.
1552 bis 1555
Zweiter Markgrafenkrieg. Die wichtigen Tortürme wurden durch Artilleriemänteln verstärkt.
1560 bis 1566
Rückzug der Patrizier aus dem Fernhandel der Kauflaute bahnte sich an. Folge daraus war die Errichtung eines sich selbsverwaltenden Handelsvorstandes.
1616 bis 1622
Rathausneubau im Stil der italienischen Renaissance.
1621
Errichtung des Banco Publico.
1622
Die 1575 errichtete Nürnberger Akademie in Altdorf wurde zur Universität erhoben
1632 bis 1635
Stellungskrieg zwischen Gustav Adolf und Wallenstein vor den Toren der Stadt. Verwüstung eines weiten Gebietes um die Stadt. In der Reichsstadt sowie in einem weiten Umkreis starben etwa 2/3 der Bevölkerung. Die wirtschaftlichen und finanziellen Strukturen brachen zusammen.
1635
Prager Frieden beendete den Krieg
1644
Gründung des Pegnesischen Blumenordens.
1649 bis 1650
Die Unterzeichnung des Westfälischen Friedens beendete den Dreißigjährigen Krieg. Abhaltung des Friedenskongress.
1662
Gründung der Deutschen Malerakademie durch Jakob von Sandrart (1833 kgl. Kunstgewerbeschule, seit 1950 staatliche Akademie der bildenden Künste).
1790 bis 1796
Kurfürstentum Baiern und Königreich Preußen okkupierten das Nürnberger Landgebiet. Verfassungskonflikt. Grundvertrag zwischen "Patriziat" und Kaufleuten".
1797
Entmachtung des patrizischen Rates durch eine kaiserliche Subdelegationskommission.
ca. 1800
Romantische Entdeckung Nürnbergs als "Des Reiches Schatzkästlein". Nürnberg verkörperperte altdeutsche Kunst und Kultur.
1806
Annexion der Stadt durch das Haus Wittelsbach. Nürnberg wurde eine Landstadt des neuen Königreichs Bayern.
1809
Zusammenlegung der Universität mit der Universität Erlangen.
1825
Eingemeindung der Vororte des "Burgfriedens"
1833
Die Deutsche Malerakademie wurde zur königlichen Kunstgewerbeschule.
1835
Die erste deutsche Eisenbahn verkehrte zwischen Nürnberg und Fürth. Nürnberg wurde das "Industrielle Herz Bayerns".
1844 bis 1845
Eröffnung der Eisenbahnlinie Nürnberg-Bamberg, der ersten längeren staatlichen Strecke. Eröffnung des Ludwig-Donau-Main-Kanals.
1852
Das Germanischen Nationalmuseum wurde gegründet.
1867
Einrichtung der Landesprodukten- und Warenbörse.
1869
Gründung des Bayerischen Gewerbemuseums
1874
Die Hauptsynagoge am Hans-Sachs-Platz wurde eingeweiht.
1881
Die Einwohnerzahl erreichte die 100.000-Grenze. Carl Grillenberger zog als erster bayerischer Sozialdemokrat in den Reichstag ein. Das Rote Nürnberg wurde zum Zentrum der Arbeiterbewegung. Pferdebahn wurde eingerichtet (gilt als Grundstein des öffentlichen Nahverkehrs)
1896 bis 1897
Das städtischen Elektrizitätswerk wurde errichtet. Die Elektroindustrie etablierte sich in der Nürnberger Industrie.
1899
Das Verkehrsmuseum wurde gegründet.
1906
Landesausstellung anlässlich der 100 järhigen Zugehörigkeit zum Königreich Bayern. Der Neue Hauptbahnhof wurde fertiggestellt.
1910
Die Einwohnerzahl betrug ca. 330.000.
1912
Eröffnung des Tiergartens am Dutzendteich (1939 Verlegung zum Schmausenbuck).
1916
Das Bayerischen Gewerbemuseum wurde zur Bayerischen Landesgewerbeanstalt.
1919
Die städtische Handelshochschule wurde gegründet. Die Volkshochschule wurde eröffnet. Das Wohlfahrtsamt wurde eingerichtet.
1925
Neubau des Verkehrsmuseums wurde eröffnet.
1928
Eröffnung des Stadions
1933
Einweihung des neuen Flughafens.
ab 1933
Adolf Hitler bestimmte Nürnberg zur "Stadt der Reichsparteitage". Neben München, Linz, Hamburg und Berlin wurde Nürnberg eine "Führerstädt". Bebauung des Reichsparteitagsgeländes mit Großbauten. Abhaltung der NSDAP-Parteitage.
1935
Verkündung der "Nürnberger Gesetze" bei einer Reichstagssitzung anlässlich des NSDAP-Reichsparteitags.
1938
Abriss der Hauptsynagoge
1939
Die Einwohnerzahl betrug ca. 420.000. Verlegung der Tiergartens zum Schmausenbuck.
1945
Zerstörung "Alt-Nürnbergs". 95% der Bausubstanz in der Altstadt wurden vernichtet.
1949
Die Deutsche Bauausstellung fand statt.
1945 bis 1949
"Nürnberger Prozesse": Vor dem Internationalen Militärgerichtshof fand der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher sowie in 12 Nachfolgeprozessen gegen Vertreter der den NS-Staat tragenden Institutionen und Gruppen statt.
1950
Erste deutsche Spielwarenmesse. Die königliche Kunstgewerbeschule wurde zur Akademie der bildenden Künste.
1952
Errichtung der Bundesanstalt für Arbeit.
1962
Mit der Pfannenschmiedsgasse wurde eine der ersten Einkaufsstraßen Europas errichtet.
1967
Der Grundstein für die U-Bahn wurde gelegt.
1971
Jubiläum des 500. Geburtstages von Albrecht Dürer. Das Spielzeugmuseum und der Handwerkerhof wurden eingeweiht.
1972
Die Einwohnerzahl überschritt die 500.000-Grenze. Der Staatshafen am Rhein-Main-Donau-Kanal wurde eingeweiht.
1973
Das neue Messegeländes in Nürnberg-Langwasser wurde eingeweiht. Der Neubau der Bundesanstalt für Arbeit wurde eingeweiht.
1978
Der Ausbau der U-Bahn ereichte die Altstadt
1980
Fertigstellung des Fernmeldeturms.
1985
Die U-Bahn-Linie 1 von Langwasser-Süd bis Fürth-Hauptbahnhof wurde fertiggestellt.
1987
Im Großraum Nürnberg wurde die erste S-Bahn Linie eröffnet (Nürnberg-Lauf).
1991
Das Stadion wurde nach seinem Umbau in Frankenstadion umbenannt.
1992
Fertigstellung des Rhein-Main-Donau-Kanals
1993
Einweihung des Erweiterungsbaues des Germanischen Nationalmuseums.
1994
Das neue Klinikums Süd wurde eröffnet.
1995
Der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis wurde erstmalig verliehen: Preisträger ist Sergej Kowaljow.
1996
Grundsteinlegung für das erste Staatsmuseum in Nürnberg
1997
Weiterbau der U-Bahn-Linie 2 zum Flughafen. Wiederherstellung des Schürstabhauses.
1998
Abschluss der Renovierungsarbeiten und Wiedereröffnung des Opernhauses.
1999
Fertigstellung der U-Bahn-Linie 2. Festakt zum 350. Jahrestag des Nürnberger Friedensmahls von 1649 mit einer 7,8 km langen Friedenstafel und 40.000 Teilnehmern.
Eröffnung des Kaiserburg-Museums als Außenstelle des Germanischen Nationalmuseums.
Richtfest des Business-Tower der Nürnberger Versicherungsgruppe (mit 135 m höchstes Gebäude in Bayern).
Die Consumenta belegte erstmals 12 Hallen und hat eine Rekordbeteiligung von 950 Ausstellern.
2000
950. Stadtjubiläum.
Eröffnung des "Neuen Museums" für Kunst und Design, der Kulturmeile und der "Historischen Meile", Einweihung des rekonstruierten Hirschvogelsaals beim Tucherschlösschen und Eröffnung der sanierten Norishalle als neues Domizil von Stadtarchiv und Naturhistorischem Museum.
100. Gründungsjubiläum des 1. Fußballclubs Nürnberg (1. FCN).
2001
Einweihung der neuen Eis- und Multifunktionshalle 'Arena' am Stadion.
Eröffnung der Dauerausstellung 'Faszination und Gewalt' im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände.
2002
Abschluss der 1999 begonnenen Renovierung des Hauptbahnhofs. Im restaurierten historischen Jugendstilsaal, dessen vielfältige Verzierungen an Decken und Wänden wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen, befindet sich nun die Fahrkarten-Schalterhalle.
Nürnberg wurde zu einem von zwölf Austragungsorten der Fußballweltmeisterschaft 2006 bestimmt.
2003
Das Stadttheater Nürnberg zum Staatstheater.
Die Bezeichnung 'Nürnberger Bratwurst' bzw. 'Nürnberger Rostbratwurst' erlangte EU-weiten Rechtsschutz. Nur Produkte, die in Nürnberg nach der festgelegten Rezeptur hergestellt werden, dürfen diese Namen führen.
Das neue Chirurgische Zentrum des Nordklinikums ist wurde fertig gestellt.
Der Umbau des Frankenstadions für die WM 2006 begann.
2004
Der Erweiterungsbau der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät (WiSo) wurde fertig gestellt.
Im Tiergarten wurde das neue Eisbärengehege seiner Bestimmung übergeben. Durch eine 600 m² große Glaswand können ab nun die Eisbären beim Schwimmen beobachtet werden.
2005
Der Großraum um Nürnberg wurde als „Metropolregion Nürnberg“ in den Kreis der europäischen Metropolregionen aufgenommen.
Anlässlich des 60. Jahrestags des Luftangriffs auf Nürnberg am 2. Januar 1945, des 60. Jahrestags des Kriegsendes, des 70. Jahrestags des Erlasses der „Nürnberger Gesetze“ und des 60. Jahrestages des Prozessbeginns gegen die Hauptkriegsverbrecher wurde das Jahr 2005 zum Gedenkjahr mit zahlreichen Veranstaltungen.
Auf dem Messegelände wurde das neue Congress Center Nürnberg Ost (CCN Ost), das mit 19 Tagungsräumen Platz für bis 3.200 Teilnehmer bietet, eröffnet.
Der Umbau des Stadions für die Fußballweltmeisterschaft 2006 wurde abgeschlossen. Während des Confederations-Cup konnte die Anlage ihre WM-Tauglichkeit unter Beweis stellen.
Die nach einer Renovierung neu geweihten Orgeln der Lorenzkirche bilden nun die größte Orgelanlage in einer evangelischen Kirche in Deutschland.
Ein Großbrand im Lokschuppen des Verkehrsmuseums zerstörte 24 historische Eisenbahnfahrzeuge, darunter die Nachbildung der ersten deutschen Eisenbahn, des Adlers, aus dem Jahr 1935.
2006
Zum 200. Jahrestag der Eingliederung der Reichsstadt Nürnberg in das Königreich Bayern fand in Nürnberg die diesjährige bayerische Landesausstellung mit dem Titel „200 Jahre Franken in Bayern“ statt.
Fußballweltmeisterschaft: Auch in Nürnberg war die Stimmung sehr gut, im Frankenstadion wurden fünf Spiele ausgetragen. Bundesweites Aufsehen erregte die Stadt mit dem kulturellen Begleitprogramm „Das große Rasenstück“, wobei vor allem die Stuhlskulptur um den Schönen Brunnen für Diskussionen sorgte.
2007
Die bei einem Brand zerstörte Lok des Adlers kehrte nach der Restaurierung im Dampflokwerk Meiningen am 23. November zurück nach Nürnberg, wo sie nun wieder im DB-Museum bewundert werden kann.
Der 1. FCN gewann am 26. Mai in Berlin mit einem 3:2 gegen den VfB Stuttgart den DFB-Pokal. Der letzte Titel lag 39 Jahre zurück, umso mehr wurde der Club von seinen Fans in der ganzen Stadt gefeiert.


Das Stadtarchiv Nürnberg - Als "Gedächtnis der Stadt Nürnberg" werden hier stadtgeschichtlich wichtige Unterlagen, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen und die Sie bei und einsehen und auswerten können, archiviert.

Paul Giessner - Autor Nuernberg
Paul Giessner

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Paul Giessner glänzt mit seinem fundiertem Wissen über die Geschichte und Kultur seiner Heimatstadt Nürnberg. Er hat eine Vorliebe für historische Recherchen, fotografiert gerne und ist somit ein geschätztes Teammitglied von Bayern-online.